Forschungszulage: Für KMUs gibt es noch Luft nach oben
Aus einem Antwortschreiben (Link zur Quelle) der früheren deutschen Bundesregierung vom 21. Juli 2021 an Bundestagsabgeordnete, wird ersichtlich, dass von September 2020 bis zum 06. Juli 2021 insgesamt 2.850 Vorhaben durch die BSFZ (Bescheinigungsstelle Forschungszulage) beschieden wurden. Davon sind 2.373 positiv, was einer Bewilligungsquote von 83% entspricht.
Die fünf Top-Branchen
Folgende Branchen haben die meisten Anträge eingereicht:
Branche | Insgesamt eingereicht | Positiv beschieden | Negativ beschieden |
Maschinenbau | 610 | 508 | 102 |
Erbringung von DL der Informationstechnologie | 291 | 246 | 45 |
Forschung und Entwicklung | 256 | 210 | 46 |
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektr. und optischen Erzeugnissen | 245 | 230 | 15 |
Herstellung von chemischen Erzeugnissen | 230 | 208 | 22 |
Regionale Spitzenreiter
Die Podestplätze bei den Anträgen auf Bescheinigung bei der BSFZ teilen sich die Bundesländer Bayern mit 593 Anträgen, Baden-Württemberg mit 502 Anträgen sowie Nordrhein-Westfalen mit 461 Anträgen. Alle anderen Bundesländer hinken dem „starken Süden“ hinterher, wobei festgehalten werden muss, dass bis auf Berlin mit 107 Anträgen, der gesamte Osten des Bundesgebietes weit abgeschlagen ist.
Besonders positiv hervorzuheben ist, dass sich die durchschnittliche Bearbeitungszeit durch die BSFZ kontinuierlich verkürzt hat: Lag diese zwischen September und Dezember 2020 noch bei knapp 81 Tagen, ist diese zwischen April und Juni 2021 auf knapp 36 Tage gefallen und hat sich somit mehr als halbiert.
Welche Unternehmensgröße am meisten profitiert
Besonders bemerkenswert ist, dass Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern die meisten Vorhaben eingereicht haben – von insges. 1.010 eingereichten Vorhaben waren 814 positiv. Dies mag einerseits nicht überraschen, da Großunternehmen im Vergleich zu kleinen Unternehmen meist über mehr Manpower und Ressourcen verfügen, jedoch zielt die Forschungszulage primär auf KMUs ab. Hier stellt sich die Frage, weshalb nicht mehr KMUs sich dazu entschließen, einen entsprechenden Antrag zu stellen.
Ausblick
Insgesamt ist die Forschungszulage ein attraktives Förderinstrument, um F&E in Deutschland nachhaltig zu unterstützen. Als äußerst positiv ist die hohe Erfolgsquote im Zuge des BSFZ-Bescheinigungsverfahrens zu werten sowie die deutlich verkürzten Bearbeitungszeiträume. Eine eventuelle Erhöhung der Bemessungsgrundlage (diese beträgt aktuell 4 Mio. EUR/Unternehmen) wird – laut dem Antwortschreiben von Sommer 2021 – erst mit der Evaluierung im Jahr 2025 thematisiert werden.
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